Dachau 3K, den 11 Juni 1944

Meine liebe Ans, Es ist wohl weit von Hause, das zich jetzt an dir schreiben musz. Ich hoffe, dasz du schone her Bericht empfangen hattest, das zich nicht mehr in Vught bin. Sonst hast du wohl lange auf Nachricht von mir wartem müssen. Es war oder wird natürlich eine Enttäuschung für dich, dasz war es auch für mich, aber lasz den Kopf nicht hängen. Dazu ist noch kein Grund. Hast du meinen letzten  Brief vom 21. Mai empfangen? Ich bin auch jetzt noch gut gesund und zweifle nicht daran, trotz allem wieder  bald bei dir und unseren kleinen Schatz Joke  zurück zu sein. Natürlich word es länger dauern, wie ich in keinen letzten Brief erwartete, zweifle aber nicht daran und sorge dafür dfasz ich dir und Joke in coller Gesundheit zu Hause treffe. Ebenfalls wie in Vught darf ich hier Packete empfangen. Informiere aber erst beim Roten Kreuz in Rotterdam, ob und in welcher Weise du eine solche Sendung in Ordnung machen müszt. Besonders über den Einhalt kannst du dort gute Auskunft empfangen. Die Packete sind ungefähr 10 à 12 Tage unterwegs, damit dienst du mot der Zusammenstellung natürlich zu rechnen. Wie geht es dir übrigens und besonders, wie geht es mit unserer Joke. Höffentlich beide gut gesund, ebenso wie ich. Über das Lager und die Arbeit läszt sich noch nichts sagen. Habe aber keine Angst. Grüsse die ganze Familie, ins besondere Arie (seienen Geburtstag hast du doch nicht vergessen). Nel und Adrie, Adrie und Lena, Jaantje und Nel, die Tanten Pie und Ma, weiter alle Freunde und bekannten, welche mich bisher grüszen lieszen. Für dich selbst und unsere Joke sende ich dich natürlich die allerbesten Wünsche und Grüsze. Denke daran beim Zurückschreiben, dasz in deutscher Sprache geschrieben werden musz. Sonst kein Neues.
Auf Wiedersehen,
                             Meine liebe Frau und Tochter
                                                           Bas